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baiosphere gut auf der Hannover Messe vetreten

Auf der diesjährigen Hannover Messe war auch die baiosphere, das bayerische KI-Netzwerk vertreten. Von 79 Unternehmen und Organisationen, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, waren immerhin elf aus dem Freistaat. Sieben davon haben wir im Rahmen dieses Rundgangs besucht und mit einigen gesprochen.

So präsentierte die Technische Hochschule Ingolstadt auf dem Gemeinschaftsstand von Bayern Innovativ in der Halle 2 zusammen mit dem Artificial Intelligence Network Ingolstadt (AININ) die mobile Welt von morgen. Neben den schon üblichen autonom fahrenden Fahrzeugen sind auch eine breit aufgestellte intelligente Infrastruktur sowie Smart-City-Konzepte im Gespräch. Aber auch für die KFZ-Hersteller haben die Ingolstädter einiges in Petto. So beschäftigen sich einige Projekte mit der KI-gestützten Verbesserung der Produktionsprozesse für den Automobilbau. Daneben war auch schon vom nächsten KI-Event die Rede: Der KI-Mobilitätsknoten AImotion Bavaria an der Technischen Hochschule Ingolstadt lädt zur BAI.CON am 4. und 5. Oktober ein.

KI in Produktion und Verwaltung

Fast direkt angrenzend und ebenfalls auf dem bayerischen Gemeinschaftsstand, präsentierte sich die Technische Hochschule Nürnberg. Sie zeigte ein innovatives 3D-Druck-Konzept, das kleinen und mittelständischen Unternehmen eine kostengünstige Fertigung über 3D-Druckern erlaubt. Hier stellte Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Michael Koch eine Augmented-Reality-Installation des ersten Prototyps vor. Dabei konnte man ein 3D-Modell des 3D-Drucker-Prototypen virtuell betrachten. Im Vordergrund stand hier die Entwicklung standardisierter Baugruppen, die eine Anlage auf Industrieniveau zu niedrigen Anschaffungskosten erlaubt. Außerdem zeigten die Franken eine modellprädiktive Regelung (MPC). Dabei handelt es sich um ein Ansteuerverfahren für elektrische Antriebssysteme. Am Beispiel eines elektrischen Linearantriebs zeigt das Forscherteam, wie sich Energieeffizienz und Regelgüte in Produktionsanlagen weiter steigern lassen. So können etwa im Produktionsablauf die Taktzeiten verkürzt werden, wenn Werkstücke von einer Position in eine andere befördert werden.

Ein starker Player im bayerischen KI-Netzwerk baiosphere ist der Schweinfurter Anbieter Z–Systems mit seiner KI-gestützten Lösung optiVU. Dabei handelt es sich um eine cloudbasierte Software-as-a-Service-Lösung, die mittelständische Unternehmen und Konzerne bei der Umstellung und Optimierung ihrer Personalverwaltungsprozesse unterstützt. Zu den Hauptmerkmalen gehören eine zentrale, digitale Personalakte, in der alle mitarbeiterbezogenen Informationen zentral gesammelt werden, automatisierte Prozesse und flexible Anbindungen an Folgesysteme wie etwa Payroll, Zeiterfassung oder Corporate Learning. Mit der Lösung lassen sich alle Personalprozesse zentral zusammenführen.

KI aus München: Vernaio präsentiert seine Angebote
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Der Bayern-Stand wurde von Bayern Innovativ ausgerichtet
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Ein paar Stände weiter zeigen bayerische Forschungseinrichtungen ihre Ergebnisse auf der Hannover Messe. So präsentieren die Fraunhofer-Institute des Clusters of Excellence for Cognitive Internet Technologies CCIT ihre Entwicklung: ein energieautarkes Sensorsystem mit integrierter KI-Analyse. Die aufgenommenen Daten werden lokal auf dem Sensor analysiert und nur das Ergebnis übertragen. Damit reduziert sich der Energiebedarf für die Datenübertragung erheblich, was den energieautarken und installationsarmen Einsatz des Systems ermöglicht.

Aus der Landeshauptstadt war außerdem Vernaio vertreten. Im Portfolio des KI-Spezialisten ist die Planungssoftware Kayros, eine KI-gestützte Optimierung der Produktionsressourcen, die auch die erforderliche Zeit für Produktionsplanung und -Terminierung ermöglicht und die KI-Engine aivis für die Modellerstellung und -analyse.

Das Bayerische KI-Ökosystem

Mit dabei war auch das Münchner Unternehmen SoftServe, ein Anbieter von KI-Lösungen in der Fertigung. Es entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für Fertigungsunternehmen und fokussiert sich unter anderem auf das Thema intelligente Automation. Ebenfalls aus der Landeshauptstadt war Intellegam vertreten, dass sich auf die KI-gestützte Beschaffung, Strukturierung, Verarbeitung und Bereitstellung komplexer Daten spezialisiert hat. Diese sind über ein intuitive Benutzeroberfläche – ähnlich ChatGPT – verfügbar. Ferner zeigt das Technologische Institut für angewandte Künstliche Intelligenz seine Dienstleistungen auf der Messe. Das Unternehmen kooperiert mit der Universität Bayreuth und dem Fraunhofer Institut und entwickelt individuelle Lösungen für seine Kunden, beispielsweise Systeme zur Klassifizierung von Angebotsanfragen oder Fertigungsdauer-Vorhersagen.

Neben den lokalen Vertretern der baiosphere sind natürlich auch die „Global Player“ mit Sitz in Bayern dabei. Konzerne wie Microsoft, Google oder Siemens zeigten auf der Hannover Messe ihre Konzepte in der Künstlichen Intelligenz. Aber auch Unternehmen, die – wie etwa SAP – ihren Sitz außerhalb des Freistaats haben, setzen auf KI-Expertise ihrer bayerischen Partnerunternehmen.

Diese positive Entwicklung wird sich konsequent fortsetzen. Bayern verfügt über eine aktive Start-up-Szene, ist Sitz internationaler IT-Konzerne und verfügt über Forschungseinrichtungen mit Rang und Namen. Mit seiner auch durch die High Tech Agenda geförderte KI-Forschung baut der Freistaat seine Präsenz auf dem Bereich der künstlichen Intelligenz aus. Daher werden wir auch weiterhin auf Events wie der Hannover Messe mehr und mehr aus Bayern sehen.