15.05.24, 16:00 Uhr

Online • Department Informatik der CIT School der TUM, bidt
In der Welt der Technik werden oft tausende, Millionen oder - im Falle der neuen großen Sprachmodelle - Milliarden von Variablen in Parameterräumen optimiert. Im Gegensatz dazu ist unsere Gesellschaft das Ergebnis eines jahrhundertelangen Machtkampfes zwischen manchmal unvereinbaren und manchmal komplementären Prinzipien. Diese relativ wenigen Prinzipien, darunter die Grundrechte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde und Selbstbestimmung, können naturgemäß nicht alle gleichzeitig verwirklicht werden, und es kann auch keinen angemessenen, dauerhaften Ausgleich zwischen ihnen geben. Vielmehr befinden sich westliche Demokratien durch Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und innerhalb demokratischer Systeme in einem ständigen Abwägungsprozess, der durch den Prozess selbst zu einer Lösung wird. Dieser Prozess erfordert Partizipation, Deliberation und Autonomie sowohl auf individueller als auch auf gruppen- und gesamtgesellschaftlicher Ebene. In diesem Vortrag werden wir einen Blick darauf werfen, welchen potenziellen Einfluss neue KI-gestützte Verfahren, vor allem aus dem Bereich der generativen KI, auf menschliches Denken und Handeln haben können und was das mittel- und langfristig für die Grundprinzipien westlicher Demokratien bedeuten kann.
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